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Graureiher in Falle getötet: Aufregung vor Gericht

Die Tierschützer orteten schon System dahinter: Zum zweiten Mal wurde eine Verhandlung gegen Tierquäler, konkret Graureiher-Killer, zu anderen Zeiten verhandelt, als angegeben. Doch bei Gericht kann man zumindest den aktuellen Fall schlüssig erklären. Das Urteil war übrigens rasch gesprochen.

Der 79-jährige Beschuldigte soll nahe Taiskirchen im Innviertel auf einer eigens konstruierten Plattform bei Fischteichen vier verbotene Schlagfallen ausgelegt und mit Fischködern versehen haben.  Ein Graureiher verfing sich darin, verendete.

Ein ehrenamtliches Naturwacheorgan entdeckte alles und rief die Polizei. Die forschte rasch den Pensionisten als Verdächtigen aus. Vor Gericht gestand er alles ein, kam mit einer Diversion in der Höhe von 600 Euro und 100 Euro Pauschalkosten davon - er nahm das Urteil an.

Ärger gab´s, weil Tierschützer vor Ort waren und den Prozess verfolgen wollten. Doch als sie zum ausgeschriebenen Zeitpunkt um 9.30 Uhr kamen, war schon alles vorbei. Der Prozess hatte nämlich bereits um 9 Uhr begonnen. „Es handelte sich um einen Tippfehler am Verhandlungsspiegel. Die Verhandlung war immer um 9 Uhr angesetzt gewesen, aber irrtümlich um 9.30 Uhr im Verhandlungsspiegel gestanden“, erklärt Gerichtssprecherin Dr. Claudia Hubauer.

Die Tierschützer orteten schon System, weil bei einem ähnlichen Fall Ende Februar auch der Prozess gegen einen Jäger, der einen Reiher illegal erschossen hatte, zu einer anderen Zeit - auch eine halbe Stunde früher - stattgefunden hatte. Damals hatte man erklärt, dass ein anderer Prozess, der zuvor stattfand, früher als geplant fertig geworden war und - da alle Beteiligten anwesend waren - man sich spontan zur Vorverlegung entschlossen hatte. Damals hatte der Jäger auch eine Diversion erhalten und 1000 Euro bezahlen müssen.

 

Pressefoto Scharinger - Daniel Scharinger  

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