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Drogenring ausgeforscht – elf Verdächtige in U-Haft

Bezirk Ried im Innkreis

Im Rahmen gezielter und intensiver kriminalpolizeilicher Ermittlungsarbeit, beginnend mit Juli 2023, konnten Suchtgiftbeamte der Polizeiinspektion (PI) Ried unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Ried einen Drogenring ausforschen. Eine sechsköpfige Tätergruppe aus dem Innviertel schmuggelte laut den Ermittlungen der PI Ried etwa 25 bis 30 Kilogramm Cannabiskraut und rund 4,3 bis 5 Kilogramm Kokain von der Schweiz nach Österreich.

Beim eingeführten Kokain konnte ein durchschnittlicher Reinheitsgehalt von 82 Prozent festgestellt werden. Zur Verschleierung der strafbaren Handlungen gründeten die Drahtzieher der kriminellen Vereinigung in der Schweiz, konkret im Kanton Basel, mehrere Scheinfirmen. Die Täter benützten für die mehrfachen Schmuggelfahrten zum Teil einen Kleintransporter dieser Scheinfirmen oder transportierten das Suchtmittel, nämlich Kokain und Cannabiskraut mit dem Motorrad, in manipulierten PKW oder per Bahnverkehr nach Österreich. Die Drogen wurden in einer mehrfach die Grenzmenge übersteigenden Menge nach Österreich eingeführt und waren für den gewinnbringenden Suchtgifthandel, vorwiegend im Innviertel, bestimmt. 

Nach Einleitung der Ermittlungsmaßnahmen konnten die Suchtgiftermittler der PI Ried, in Zusammenarbeit mit Kräften der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (LKA OÖ) und Ermittlern des Bundeskriminalamtes ein Einfamilienhaus im Bezirk Ried als Drehscheibe des Suchtgifthandels ausforschen. Das Haus diente als Drogenumschlagsplatz, Drogenbunker sowie Unterschlupf für einzelne Mitglieder der kriminellen Vereinigung. Nach und nach konnten mehrere dieser Drogenbunker, nämlich Wohnhäuser und Wohnungen in den Bezirken Ried, Grieskirchen und Wels-Land, ermittelt werden.

Der angeführten Täterschaft konnte ein arbeitsteiliger, sowie hierarchisch streng geregelter, organisierter Suchtgifthandel, im Rahmen einer kriminellen Vereinigung, nachgewiesen werden. 

Am 28. Dezember 2023 konnte im Zuge eines koordinierten Zugriffes insgesamt neun Personen festgenommen werden. Ferner konnten rund acht Kilogramm Cannabiskraut, ca. 170 Gramm Kokain, ein PKW und ein Klein-LKW, mit welchen Suchtgiftschmuggelfahrten von der Schweiz nach Österreich durchgeführt wurden, sichergestellt werden.

In den nachfolgenden Ermittlungen konnten den, in der Stadt Basel an Scheinadressen gemeldeten, 24- und 29-jährigen österreichischen Staatsangehörigen, beide abstammend aus dem Bezirk Ried, die Einfuhr der einleitend angeführten Suchtgiftmengen und folglich der gewinnbringende Suchtgifthandel, beginnend mit Dezember 2022, nachgewiesen werden. 

Während der durchgeführten Vernehmungen bezeichnete sich der 29-Jährige selbst als "Kopf des Unternehmens" oder auch als "Finanzmanager" und somit als Organisator des internationalen Suchtgifthandels. 

Zudem konnte im Laufe des Ermittlungsverfahrens, in enger Zusammenarbeit mit dem LKA OÖ, ein Tatzusammenhang zu einem schweren Raub ("home invasion"), verübt im Bezirk Ried, ermittelt werden. Laut den Erhebungen fungierte der 29-Jährige für die skrupellosen Ausführungstäter des Raubes als Tippgeber und Auskundschafter des Tatortes. Hier wird auf die Pressekonferenz vom 25. Jänner 2024 verwiesen.

Der 24-Jährige, welcher zurückliegend bereits mehrmalig wegen Suchtgiftweitergaben, ua. in seiner Funktion als Geschäftsführer einer Diskothek im Bezirk Ried zur Anzeige gebracht wurde, betitelte sich als "Soldat" des 29-Jährigen. Er sei laut eigenen Angaben für die "schmutzigen" Geschäfte zuständig gewesen.

Dem 30-jährigen Besitzer des oa. Wohnhauses konnten die Lagerung (Bunkerung) von mindestens vier bis viereinhalb Kilogramm Kokain, zwei bis drei 3 Kilogramm Cannabiskraut, sowie nachfolgend der gewinnbringende Handel mit 1,3 Kilogramm Kokain und rund zwei Kilogramm Cannabiskraut nachgewiesen werden. Befragt zum Motiv des Suchtgifthandels gab der 30-Jährige an, sich damit großteils den Kauf des Einfamilienhauses bzw. die Darlehensrückzahlungen finanziert zu haben. 

Einem 26-Jährigen konnte die Lagerung (Bunkerung) von rund 25 Kilogramm des von dem 24- und dem 29-Jährigen eingeführten Cannabiskrautes nachgewiesen werden. Der 26-Jährige war als Mitglied der kriminellen Vereinigung auch für das Inverkehrsetzen von Cannabiskraut, vorwiegend im Bezirk Ried, verantwortlich

Einem 23-jährigen Arbeitssuchenden aus dem Bezirk Ried, welcher sich als sogenannter "Läufer" bzw. Subverteiler der Gruppierung herauskristallisierte, konnte der gewinnbringende Handel mit 1,6 Kilogramm Kokain, die gewinnbringende Weitergabe von 1,5 Kilogramm Cannabiskraut, der gewinnbringende Handel mit einer nicht mehr näher ermittelbaren Menge Ketamin, Diebstähle von Arzneimittel (Ketamin) aus einer Tierklinik, sowie die Begünstigung einer zur Festnahme ausgeschriebenen Person nachgewiesen werden.

Einem unsteten, arbeitssuchenden 27-Jährigen, konnte der Handel mit Cannabiskraut, Amphetamin, Kokain und anderen Substanzen für die Organisation – wiederum als sogenannter "Läufer" - nachgewiesen werden.

Alle sechs Beschuldigten wurden in die Justizanstalt eingeliefert und befinden sich in U-Haft.

Zufolge der kriminalpolizeilichen Ermittlungen der PI Ried konnten im gegenständlichen Ermittlungsverfahren insgesamt 14 Beschuldigte festgenommen werden. Davon wurden elf Personen in Untersuchungshaft übernommen und in die Justizanstalten Ried, Wels, Linz und Hallein überstellt. Zudem konnten mehr als 105 Suchtgiftabnehmer (Suchtgiftkonsumenten) der gegenständlichen Täterschaft ausgeforscht und zur Anzeige gebracht werden.

Ebenso konnte in enger Zusammenarbeit mit dem LKA OÖ ein in Basel agierender 32-jähriger italienische Staatsangehöriger als Suchtgiftdealer und Komplize des 24-Jährigen und des 29-Jährigen ausgeforscht werden.

In kooperativer Fallbearbeitung vollzogen Kriminalbeamte des Koordinierten Kriminaldienstes (KKD) Wels Land, des KKD Vöcklabruck und des KKD Grieskirchen, nach Ausforschung von Suchtgift-Großabnehmern der angeführten Täterschaft, mehrere Festnahmen und Hausdurchsuchungen in den jeweiligen Bezirken, wobei über weitere zwei Personen die Untersuchungshaft verhängt wurde.

 

Pressefoto Scharinger - Daniel Scharinger  

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