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Tauben als Lebendköder im Innviertel? Kein Ermittlungsverfahren

Ein aufmerksamer Wanderer hat eine Falle im Sandtal entdeckt, die ihn stutzig gemacht hat: Eine lebende Taube war darin gefangen. Er informierte die Tierschützer des Vereins Respekt Tiere, die sich aus Salzburg Richtung Bezirk Braunau machten, um sich die Gegebenheiten vor Ort anzusehen. "Wir haben alles so vorgefunden, wie es uns der Mann beschrieben hat. Wir gehen von einer Habichtfalle aus. Und haben sogar noch eine zweite Falle entdeckt. Eine größere, die nach demselben Prinzip funktioniert und auf vierbeinige Tiere abzielt, Fuchs oder Mader, auch dort waren zwei Tauben gefangen", sagt Tom Putzgruber vom Verein Respekt Tiere. 

Keine Ermittlungen 

Die Tierschützer informierten umgehend die Polizei und zeigten den Vorfall auch bei der zuständigen Behörde in Braunau an. Ermittelt wird aber nicht, wie Staatsanwalt Alois Ebner auf OÖN-Anfrage mitteilt. Der Angezeigte gab an, die Fallen aufgrund einer Rattenplage aufgestellt zu haben. Die Tauben seien von selbst in die Falle geflogen. Weil man aufgrund der Polizeierhebung nicht mehr feststellen kann, ob die Tauben eingesperrt worden sind oder wirklich von selbst in die Falle geflogen sind, wird es kein Ermittlungsverfahren geben. Es sei nicht von einem Anfangsverdacht der Tierquälerei auszugehen, sagt Ebner. "Die Tauben sind nicht zu Schaden gekommen, sie wurden freigelassen, die Fallen entfernt", so der Staatsanwalt. 

"Mitten auf einer Wiese neben einem Gehweg wurde die Falle entdeckt. Es wurde nichts gekennzeichnet. Wenn ein Kind diese Falle entdeckt hätte, hätte es sich sehr verletzen können, zumal der Mechanismus ja schnell zuschnappen muss, damit man den Raubvogel fangen kann", betont Putzgruber. Darüber dass die  Fallen mittlerweile wieder entfernt wurden,  ist Putzgruber froh.  Er dankt der Polizei für das rasche Einschreiten.

Putzgruber appelliert an die Leute, in solchen Fällen entweder selbst die  Polizei zu rufen oder Tierschutzorganisationen zu informieren. "Wir sind froh, wenn wir auf Tierleid aufmerksam gemacht werden, damit wir dieses, so gut wie es geht, bekämpfen können", sagt er. 

 

Pressefoto Scharinger - Daniel Scharinger  

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